2.5.2. Die Definition und Klassifikation des Trends
Einfach ausgedrückt ist der Trend die grundsätzliche Entwicklungsrichtung, in die sich der Markt bewegt. Genauer betrachtet ist die Marktbewegung aber nicht eindeutig geradlinig, vielmehr ist sie charakterisiert durch eine Serie aufeinander folgender Wellen bzw. Zacken mit Gipfeln und Tälern. Demzufolge ergibt sich aus der Richtung solcher Hochs und Tiefs der Markttrend. Dieser kann aufwärts, abwärts oder seitwärts verlaufen, wobei die Seitwärtsbewegung auch als trendlos bezeichnet wird.[47] In der Abbildung 3 sind die drei existierenden Trendtypen in ihrer einfachen theoretischen Form abgebildet und zudem als praktisches Beispiel in einem Chart eingezeichnet. Eine Aufwärtsbewegung wird häufig auch als Bullenmarkt (Bull Market) oder Hausse bezeichnet und eine Abwärtsbewegung besitzt die Synonyme Bärenmarkt (Bear Market) und Baisse.[48] Wie bereits bei der Dow Theorie erwähnt, kann ein Trend auch aufgrund seiner Dauer klassifiziert werden. Danach ergeben sich, der langfristige Primärtrend, der mittelfristige Sekundärtrend und der kurzfristige Tertiärtrend.[49] Diese drei Trendarten schwanken in ihrer langfristigen Entwicklung um einen allmählich ansteigenden Basistrend.[50] Seit der Jahrhundertwende stieg dieser dominante Trend, auf den Dow Jones bezogen, jährlich mit einer mittleren Wachstumsrate von 3-5 %. Das Auftreten eines Basistrends lässt sich aber nur für England und die USA feststellen. Für Deutschland sind derart langfristige Beobachtungen, durch die kriegsbedingten Unterbrechungen, nicht möglich.[51] Als Gründe für diesen langfristig anhaltenden Aufwärtstrend, werden das Bevölkerun

Abbildung 3: Links: Vereinfachte Darstellung der Zacken eines Auf-, Abwärts- und Seitwärtstrend | Rechts: Umkehr von einem Abwärtstrend in einen Aufwärtstrend | Quelle: In Anlehnung an Murphy, J.(2000), S. 64-65.
47Vgl. ebenda, S. 63.
48Vgl. Layr, W. (1993), S. 13.
49Vgl. Edwards, R./Magee, J. (1976), S. 232.
50Vgl. Schiller, W. (1971), S. 24.
51Vgl. Perridon, L./Steiner, M. (2004), S. 249.
52Vgl. Schiller, W. (1971), S. 26.