2.5.4. Der Trendkanal
Die im vorherigen Abschnitt dargestellten Haupt-Trendlinien werden auch als innere Linien bezeichnet. Bei einigen Kursverläufen, meist von Aktien mit hohem Volumen, lässt sich zusätzlich noch eine äußere Begrenzungslinie erkennen, auch als Rückkehrlinie bezeichnet, die ungefähr parallel zur inneren verläuft. Der Bereich zwischen den beiden Geraden, in dem sich der Kurs bewegt, bildet den Trendkanal.[65] Die Grafik in Abb. 5 zeigt einen Trendkanal und eine Trendumkehr. Spekulative Investoren versuchen die Schwankungen innerhalb dieser Zone für kurz-fristige Kursgewinne zu nutzen.[66] Erfahrene Charttechniker benutzen den Trendkanal dazu eine Trendumkehr bzw. das bevorstehende Ende eines Trends zu erkennen. Wenn die Bewegung in einem Trendkanal die Rückkehrlinie nicht mehr vollständig erreicht, so ist das ein Zeichen dafür, dass die Kraft des Trends nachlässt. Sollte der Kanal, entgegengesetzt zur vorherrschenden Richtung, signifikant durchbrochen werden, dann ist eine Trendumkehr anzunehmen. Wird er allerdings gleichgerichtet zu seiner gegenwärtigen Entwicklung überwunden, dann ist einer Beschleunigung des bestehenden Trends wahrscheinlich.[67] Ebenso wie für die innere Trendlinie gilt auch für die äußere und somit für den Trendkanal, je öfter die Begrenzungen berührt werden, desto höher ist ihre technische Bedeutung für die Analyse.[68]

Abbildung 5:Darstellung der inneren und äußeren Trendlinie (Rückkehrlinie), der Trend-Bestätigung, einer Trend-Ümkehr und des Trendkanals | Quelle: In Anlehnung an Perridon, L. / Steiner, M. (2004), S. 258.
65Vgl. Perridon, L./Steiner, M. (2004), S. 257 und Murphy, J. (2000), S. 93.
66Vgl. Perridon, L./Steiner, M. (2004), S. 258.
67Vgl. Edwards, R./Magee, J. (1976), S. 245-247 und Murphy, J. (2000), S. 95.
68Vgl. Murphy, J. (2000), S. 95.