4.3.4. Fazit

Die zuvor dargestellten Jahrzehntzyklen liefern einige zuverlässige aber auch einige uneindeutige Ergebnisse. Aufgrund des umfangreicheren Datenmaterials bei der Berechnung des Dow-Jones-Jahrzehntzyklus, müssen dessen Resultate höher gewichtet werden als die des Dax. Zwei sehr interessante Beobachtungen sind der ähnliche Verlauf der beiden Zyklen und die gemeinsame Ausprägung des Dekaden-Hochs in den 9er Jahren und des Dekaden-Tiefs in den 2er Jahren. Weitere Analogien bestehen in der zweieinhalbjährigen Abwärtsbewegung zu Beginn des Jahrzehnts, der Seitwärtsbewegung in den 4er Jahren und der markanten Kurskorrektur in den 7er Jahren. Das Jahr mit der besten durchschnittlichen Performance und der höchsten Gewinn-Wahrscheinlichkeit ist in beiden Zyklen das 5er Jahr. Besonders erstaunlich ist die Tatsache, dass alle zehn betrachteten 5er Jahre des Dow Jones positiv beendet wurden. Dies stellt eine sehr hohe statistische Signifikanz für ein erfolgreiches 5er Jahr dar. Die 0er Jahren weisen beim Dax und beim Dow Jones die schlechteste Performance und die höchste Verlust-Wahrscheinlichkeit auf, somit ist eine negative Entwicklung in diesen Jahren am wahrscheinlichsten. Für die 1er, 2er und 6er Jahre des Dax liegt die Gewinn-Wahrscheinlichkeit zwischen 40 % und 60 %, somit ist keine eindeutige Prognose für das Ergebnis dieser Jahre möglich. Beim Dow Jones sind es die 1er, 3er, 6er und 7er Jahre mit einer Gewinn-Wahrscheinlichkeit von jeweils 55 % und das 2er Jahr mit 64 %, die keine klare Einschätzung über die zukünftige Performance ermöglichen. Demzufolge sind Beim Dax 30 % und beim Dow Jones 50 % der beobachteten Jahre eines Jahrzehnts uneindeutig in Hinblick auf ihre Kursentwicklung. Somit können die beiden Jahrzehntzyklen, im Gesamten betrachtet, kein stabiles Kursmuster aufweisen. Zyklentheoretiker erklären diese periodischen Bewegungen damit, dass das wirtschaftliche Verhalten in den Zyklen durch die Kenntnis der Dekade ausgelöst wird.[227] Diese psychologische Begründung stellt eine sehr fragwürdige und nicht nachweisbare Vermutung dar, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es sich lediglich um einen zufälligen Verlauf handelt.




227 Vgl. boerse.ARD.de (2007): Das 5er-Jahr - ein echtes Phänomen.