4.5.1. Einleitung

Der Wahlzyklus beschreibt einen statistischen Zusammenhang zwischen der Wahl einer Regierung und den Entwicklungen am Aktienmarkt.[238] Er verdeutlicht, in welchem Umfang die Politik Einfluss auf Finanzmärkte nehmen kann. Im Vordergrund der Betrachtung steht der Zeitpunkt der Wahl. Die gewählte Partei ist nur von sekundärer Bedeutung.[239] In den USA zählt dieser 4-Jahres-Zyklus zu dem bekanntesten Wellenmuster, weshalb er häufig in Verbindung mit dem Dow Jones und dem S&P 500 verwendet wird.[240] In diesem Abschnitt werden die einzelnen Jahre des US-Präsidentschaftszyklus auf Besonderheiten in ihrem Verlauf untersucht und mit dem Jahreszyklus des Dow Jones verglichen. Im Anschluss daran erfolgt eine Erläuterung möglicher kausaler Zusammenhänge, die als Auslöser des Wahlzyklus anzusehen sind.

Eine Untersuchung des Wahlzyklus für den deutschen Markt erweist sich als problematisch. Seit der ersten Bundestagswahl im Jahr 1949 wurden von den 16 durchgeführten Wahlen drei vorgezogen.[241] Diese Abweichungen von dem Vierjahresturnus eines Wahlzyklus, beeinträchtigt die Zuverlässigkeit der Durchschnitts-betrachtungen für den Dax. Zudem wirkt sich der US-Präsidentschaftszyklus, aufgrund internationaler Verflechtungen[242] und der Dominanz des amerikanischen Kapitalmarktes[243], auch auf den deutschen Aktienmarkt aus. Dementsprechend erfolgt in dieser Arbeit keine Untersuchung für den deutschen Wahlzyklus.




238Vgl. Speck, D. (2004), S. 14.
239Vgl. Faz.net (2007): Börsenzyklen, Der Wahlzyklus.
240Vgl. Speck, D. (2005), S. 23.
241Vgl. Wikipedia (2007): Wahlperioden des deutschen Bundestages.
242Vgl. Aschoff, H. (2006), S.514.
243Vgl. SeasonalCharts.de (2007): Specials, 4-Jahres-Wahlzyklen.